Instagram: @sandy_heart
In letzter Zeit sehe ich immer häufiger Artikel mit dem Titel "Wie Social Media dein Leben zerstört" und wie schlecht der Konsum von sozialen Medien doch sei. Das hat mich sehr zum Nachdenken gebracht, denn ich merke selbst, wie Social Media mich manchmal unter Druck setzt. Täglich wird man mit so vielen Eindrücken konfrontiert und man bekommt den Eindruck, man müsse da mithalten und bessere Bilder posten oder ein spannenderes Leben führen. Ich merke selbst, wie ich den Druck verspüre, täglich oder zumindest jeden zweiten Tag ein Bild zu posten und Angst habe, dass meine Follower das Interesse an mir verlieren, wenn ich zu lange nichts poste. Aus Druck und Zwang werden dann Bilder gemacht, mit denen ich am Ende absolut nicht zufrieden bin. Besonders bei Instagram ist das tägliche Durchscrollen zur Routine geworden. Irgendwann macht man es nicht mehr aus Spaß, sondern aus Angst, etwas zu verpassen - die sogenannte FOMO (Fear of missing out). Stundenlang werden Bilder ausgewählt und bearbeitet und man bekommt das Gefühl, manch einer würde sich bestimmte Dinge nur kaufen oder nur in bestimmte Lokale gehen, damit ein gutes Bild für Social Media entstehen kann. Auch wenn dies durchaus sein mag, finde ich die ganzen Schlagzeilen über Social Media und die Angstmacherei nicht unbedingt gerechtfertigt.
Meine Sicht von Social Media ist anders. Ich sehe es als eine positive Entwicklung an und bin der Meinung, dass soziale Medien immer relevanter in unserer heutigen Gesellschaft werden. Nicht nur für Privatzwecke sind sie hilfreich, aber auch in der Berufswelt. Ein Unternehmen, welches sich nicht aktiv mit neuen Medien auseinandersetzt, wird lange nicht so erfolgreich sein wie eins, das Social Media aktiv nutzt. Es ist doch eine positive Entwicklung, überall mit jedem vernetzt sein zu können und natürlich muss man aufpassen, was im Netz landet aber letztendlich trägt man selbst schon zumindest zum größten Teil die Verantwortung.
Bei jeder Sache gibt es gute und schlechte Seiten. Ich kann die Menschen, die Social Media als etwas Negatives betrachten, gut nachvollziehen und ich bin mir sicher, dass das eine oder andere oben beschrieben Szenario euch auch bekannt vorkommt. Aber letztendlich ist es auch mein Hobby. Ich teile gerne Dinge mit der Welt und lasse mich ebenfalls gerne von anderen inspirieren. Das stundenlange Bearbeiten von Bildern ist für mich keine Zeitverschwendung, sondern eine Leidenschaft, genauso wie das Bloggen. Ich denke es geht vielmehr darum, ein gesundes Verhältnis zu Social Media zu haben. Deshalb habe ich bzw. möchte ich mir einige Dinge angewöhnen bzw. abgewöhnen:
- Vom Druck wegkommen, immer etwas posten zu müssen. Es gibt Phasen, da könnte ich täglich ein Bild posten, weil ich so viele auf "Vorrat" habe und viel erlebe. In stressigen Phasen, in denen man eben nicht so viel Freizeit hat und dementsprechend auch keine spannenden Bilder hat, könnte ich nicht mal ein Bild in der Woche posten. Ich möchte dann nicht aus Zwang Bilder machen, die am Ende sowieso nicht authentisch wirken.
- Ewiges Scrollen vermeiden! Wer kennt es nicht? Man hat gerade mal 5 Minuten Zeit oder sitzt in der Bahn und direkt wird Instagram gestartet und man scrollt bis ins Unendliche. Früher habe ich immer solange gescrollt, bis ich alles in meinem Feed aufgeholt habe. Mittlerweile schaue ich mir vielleicht die ersten 10-20 Bilder an oder gehe gezielt auf meine Lieblings-Accounts. Das Checken von Instagram ist für mich ehrlich gesagt auch eine Entspannung, deshalb will ich es mir nicht verbieten. Aber ich möchte vom FOMO-Gedanken wegkommen und dann aufhören, wenn ich keine Lust mehr habe.
- Mein Leben mit Social Media vergleichen. Ich war einige Zeit lang ziemlich verzweifelt, wenn ich irgendwelche jungen Mädels auf Instagram gesehen habe, die mehrmals im Jahr im Urlaub waren und Bilder am Strand gepostet haben. Ich dachte mir immer, wieso kann ich mir das nicht leisten und wieso haben sie so ein tolles Leben und meins ist so langweilig? Aber es ist doch klar, dass man nicht gerade ein Bild posten würde, wie man im Büro oder in der Uni sitzt. Alles auf Social Media ist vorgefiltert und man zeigt natürlich nur das, was man zeigen will.
- Nicht in jeder Situation das Handy herausnehmen, um etwas festzuhalten. Ich mache generell sehr gerne Fotos und muss immer von allem Fotos machen, besonders von Essen. Ich möchte mir auch nicht verbieten, dies weiterhin zu tun aber irgendwann wird es einfach zu viel und man ist sich der "realen" Sache gar nicht mehr bewusst. Es ist eigentlich schöner, direkt essen zu können, anstatt vorher noch 1000 Bilder zu schießen. Außerdem wird das ständige Fotos machen dann irgendwann nicht mehr zum Genuss, sondern zur Routine und das will ich vermeiden. Ich weiß nicht wie ich es geschafft habe, aber ich habe nicht mehr in jeder Situation mein Handy draußen und muss alles festhalten. Deswegen sind meine Stories oder Posts auf Instagram relativ mager im Vergleich zu anderen Accounts, aber das ist auch okay so.
Ich hoffe sehr, ihr konntet etwas aus diesem Post mitnehmen. Das Thema liegt mir sehr am Herzen, auch wenn es für viele vielleicht irrelevant und oberflächlich ist. Ich erlebe es oft, dass die Menschen in meinem Umfeld Social Media als etwas Negatives sehen und das Ganze gar nicht verstehen. Ich möchte auch in Zukunft in bzw. mit diesem Bereich arbeiten und bin relativ offen, was neue Medien angeht. Jetzt interessiert mich aber sehr, was ihr zu diesem Thema denkt bzw. ob ihr es selbst erlebt habt, dass Menschen aus eurem Umfeld eher abgeneigt von Social Media-Kanälen wie Facebook, Instagram & co. sind :).