About keeping in touch

by - Samstag, November 19, 2016

Wir leben in einer Welt, in der soziale Medien kaum wegzudenken sind. Und doch wird so wenig kommuniziert.
Ich beobachte es immer wieder: in der Bahn, auf der Straße, am Esstisch; jeder schaut nur noch aufs Handy, und zwar viel zu häufig. Wir verschicken Whatsapp-Nachrichten, Snaps, teilen Bilder auf Instagram oder Facebook. Doch die eigentliche Kommunikation von Angesicht zu Angesicht findet kaum oder nur selten statt. Wir interpretieren zu viel aus diesen Medien, sehen unbeantwortete oder ungelesene Nachrichten als ein Zeichen. Wir lachen oder streiten uns durch soziale Medien. In der heutigen Welt sind all diese Dinge möglich.
Wenn man jemanden kennen lernt werden früher oder später Nummern ausgetauscht. Aus diesem kleinen Austausch können stundenlange, digitale "Konversationen" entstehen. Doch geben wir doch mal zu, im Internet sind wir alle eine ganz andere Person. Man hat Zeit zu überlegen, was man denn nun schreibt oder antwortet, dein Gegenüber erkennt nicht deine Mimik und Gestik und dadurch kann man sich gut hinter einer Maske verstecken. Und obwohl es Vorteile gibt, gibt es auch viele Nachteile. In bloße Worte kann man viel hinein interpretieren: Manchmal meint man Dinge nicht so, wie sie schwarz auf weiß dastehen, doch wie der andere das Geschriebene aufnimmt, kann man nicht beeinflussen. Und genau da entsteht das Problem.

Ich erinnere mich noch an die Zeiten, in denen wir unendliche viele Nachrichten ausgetauscht haben. Aber wenn wir uns gesehen haben, sprachen wir nur selten über persönliche Dinge. Es ist unglaublich, wie lange man einen Menschen "kennen" kann, ohne wirklich etwas über ihn zu wissen. Das macht die ganze Sache nur schwerer, denn irgendwann wird man sich auseinanderleben, das ist der Lauf der Dinge. Ist erstmal diese Kommunikation verschwunden, folgt der Rest ganz schnell von ganz alleine. Denn alles, was man über diese Person meinte zu wissen, erfuhr man hauptsächlich digital. Es gibt kein Zeitalter, in dem Kommunikation so einfach ist wie in diesem. Uns ist es möglich, mit Menschen aus fernen Ländern zu kommunizieren. Oder alte, vergessene Bekanntschaften wiederzufinden. Eigentlich ist es so einfach, doch ich habe das Gefühl, dass in Kontakt bleiben eine Kunst für sich ist. 
Wir haben die Nummern dieser Personen gespeichert, wir sehen Profilbild und Status dieser Person, doch die letzte Nachricht war schon ein Jahr her. Man hat sich auseinandergelebt. Mehr und mehr verblassen die Erinnerungen und Momente, die man gemeinsam hatte. Und es braucht nur einen einzigen, kleinen Schritt, um all diese Erinnerungen wieder zum Leben zu erwecken. Ein einfaches "Hallo" könnte schon alles verändern. Aber das "darf" man eben nicht, denn man hat sich ja auseinandergelebt. Das ist halt so und man muss es akzeptieren. Doch wieso?
Es gibt zu viele Gedanken, die einen davon abhalten, alten Bekanntschaften ein Zeichen zu geben. Immer wieder das gleiche: "Wenn die Person wirklich was von mir wissen will, hätte sie sich ja zuerst gemeldet". Doch was ist, wenn diese Person in dem Moment genau dasselbe denkt?
Oder man ist zu stolz: "Die Person soll sich doch zuerst melden, sonst komme ich so bedürftig rüber". Doch was ist so schlimm daran zu zeigen, dass man sich immer noch für sie interessiert?
Ich musste es immer wieder durchleben. Anfangs war der Kontakt so eng und ich hätte nie darüber nachgedacht, dass er irgendwann mal enden könnte. Doch dieser Tag kommt immer, beinahe mit jedem Menschen, der in mein Leben getreten ist und der mir je wichtig war. Mittlerweile habe ich Angst, mich zu sehr an jemanden zu binden, denn dann ist es umso schmerzvoller, wenn dieses Szenario wieder eintrifft. Und jeden Tag denke ich mir, es wäre so einfach, wieder in Kontakt zu treten aber die Sturheit und möglicherweise die Angst überwiegt in dem Moment. Ich hasse es, wenn etwas endet, das man so sehr geliebt hat. Egal ob es sich um Beziehungen, Serien oder möglicherweise sogar den Job handelt. Doch noch schlimmer wird es, wenn man es nicht vorhergesehen hat, wenn alle Erinnerungen mehr und mehr verblassen und irgendwann komplett verschwunden sind. Ich kann damit leben, wenn man auf Wiedersehen sagt, kann damit leben, wenn alles ein gutes Ende hat und abgeschlossen ist. Doch wie kann man je abschließen, wenn es nie ein offizielles Ende gab? "The most painful goodbyes are the ones that are never said and never explained."
Ich kann nun sagen, dass ich nicht daran glaube, dass auseinander gegangene Verbindungen je wiederhergestellt werden können. Denn das alles muss doch aus einem Grund passiert sein. Je mehr man versucht, sie wieder aufzubauen, desto mehr verzweifelt man. Vielleicht soll es einfach nicht sein, ich denke das muss man vielleicht akzeptieren.

You May Also Like

6 Kommentare/ Read More

  1. Oh wow, Sandy!! Der Text ist echt toll geschrieben und ich weiß, wie du dich fühlst. Fühl dich gedrückt <3

    Liebe Grüße,
    Nena

    www.nenangyn.com

    AntwortenLöschen
  2. Sehr guter Post. Ich kann mich mit allem indentifizieren und verstehe das. Es ist leider wahr, aber was kann man schon machen?

    Liebe Grüße, Sarah x
    rosegoldengirl.blogspot.com

    AntwortenLöschen
  3. Mein Handy habe ich nicht oft in der hand, genau wie mein Freundeskreis. Man ist immer das, wofür man sich entscheidet und ich denke man lebt sich auseinander weil man plötzlich nicht mehr die selben Interessen hat. Schulfreundinnen wollen beide die Prüfungen bestehen und sper heiratet die eine und ist schwanger und die andere will Party machen und Karriere. Irgendwann passts nicht mehr.

    Alles Liebe www.selinsfashiondiary.blogspot.de

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. ja da hast du wohl leider recht...es ist schade aber vielleicht ist das einfach der lauf der dinge.

      Löschen
  4. Dankeschön, Sandy :) ♥ Den von NYX kann ich dir echt nur empfehlen, die textur ist einfach so gut, ich bin sicher, dass die mindestens so gut sind wie die von Kylie jenner :)
    Liebe grüße! ♥

    AntwortenLöschen

Hinweis: leider ist bei manchen mehrfach das Problem aufgetaucht, dass ihre Kommentare einfach verschwinden. In diesem Fall, versuche bitte über den Inkognito-Modus deines Browsers zu kommentieren oder ein Google-Konto auszuwählen. Falls dieses Problem weiterhin besteht, kontaktiere mich gerne: sandy@golden-shimmer.de