About social anxiety

by - Dienstag, April 19, 2016

Es fängt schon bei der kleinsten Sache an; bei einem Telefonat oder einer Konversation: Anxiety. Definiert als Angst, Sorge, Beunruhigung. Natürlich, jeder hat mal Angst um oder vor etwas, jeder ist mal besorgt. Aber andere wiederum verfolgt dieses Gefühl täglich, nahezu ständig. 
Es ist eine unglaubliche Last, Ängste - und vor allem soziale Ängste zu haben. Nach jedem Gespräch fragt man sich, habe ich alles richtig gemacht? Was denkt er/sie wohl über mich? Das geht so weit, dass man sich Tage vorher im Kopf Gesprächsthemen ausdenkt, damit man bloß nicht diese peinliche Stille durchleben muss. Und Pizza bestellen oder fremde Menschen anrufen geht schon mal gar nicht. Man muss sich vorher einen Text ausdenken, den man dann wie ein Gedicht aufsagt, damit man ja nicht stottert und nichts vergisst. Und das ist erst der Anfang. Leider.
Soziale Ängste sind so eine Sache. Man sieht es kaum jemandem an, der sie hat. Schließlich sind es ganz "normale" Menschen und nach außen hin wirken sie vielleicht gar nicht so unsicher. Aber glaubt mir, im Inneren spielt sich eine Menge ab! Das Problem ist, dass die meisten Menschen es nicht verstehen. Sie verstehen nicht, wie jemand Angst davor haben kann, z.B. einen fremden Menschen nach dem Weg zu fragen oder Essen zu bestellen. Meistens kommt dann nur ein "Stell dich nicht so an" oder "Was ist denn daran so schlimm?". Das Schlimmste ist, dass man dann genau aus diesem Grund mit niemandem darüber reden kann. Keiner versteht es. Genau so wie sie uns nicht verstehen, können wir sie nicht verstehen, denn wir können uns nicht vorstellen in einer Welt ohne solche Ängste zu leben. Ganz plump gesagt, it sucks! Manchmal wünschte ich mir, es gäbe einen STOPP-Knopf in meinem Kopf, womit ich alle Gedanken für einen Moment ausschalten kann. Vor allem nachts ist es so schwer einen ruhigen und erholten Schlaf zu bekommen, denn diese Gedanken verfolgen einen bis in die Träume.
Im Alltag sind sie eine Last, im beruflichen Leben sogar fast schon ein Hindernis. Ich denke mir so oft, ich könnte dies und das machen. Ich könnte erfolgreich sein, neue Menschen kennen lernen, ferne Länder entdecken. Ich könnte ein so viel besserer Mensch sein und viel mehr Möglichkeiten, die mir geboten werden, annehmen, wären da nur nicht diese Ängste. Im Berufsleben soll man von sich überzeugt und präsent sein, damit man den Job, Ausbildungsplatz etc. bekommt. Keiner wird dich einstellen wollen, wenn du angibst, deine Schwächen seien sozialer Kontakt und eingeschränkte Teamfähigkeit. Immer wieder wird einem beigebracht, überzeugend zu sein und Schwächen zu verstecken. Keiner will über deine Probleme oder Ängste bescheid wissen. Das heißt aber, um im Leben weiterzukommen und erfolgreich zu sein muss man sich verstellen. Man muss so tun als wäre man jemand, der man gar nicht ist und das noch möglichst überzeugend, und ehrlich gesagt hasse ich das. Wieso kann man einen nicht so nehmen wie man ist? Mit all seinen "Schwächen". Akzeptanz ist das Schlagwort. Auch wenn man jemanden nicht versteht oder nachvollziehen kann, man kann akzeptieren. Man kann jemand anderen akzeptieren aber auch sich selbst. Das ist die wohl schwierigste Lektion aber es ist der einzige Weg, in diesem Labyrinth zu überleben. Man muss sich einfach denken, hey das bin ich und ich bin so wie ich bin. Es ist okay, sich nicht alles zu trauen, es ist okay nicht auf Parties zu gehen, weil man sich dort nicht wohlfühlt. Es ist okay lieber E-Mails zu schreiben statt anzurufen, weil man dann eher weiß, wie man es ausdrücken will und sich einfach damit besser fühlt. Es ist okay.

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5 Kommentare/ Read More

  1. Ich kenne das mit den Ängsten allzu gut...Die Natur gab uns dies als Schutzfunktion aber heutzutage nimmt das leider überhand :(

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  2. Ich finde diesen Post gerade deshalb unglaublich schön, weil es um ein Thema geht, das mich auch betrifft. Anxiety ist ein Begriff, der vielen meiner Mitmenschen fremd ist, besser gesagt, ein Begriff, dem fast jeder aus meinem Umfeld Verständnislosigkeit entgegenbringt. Mittlerweile bin ich an einem Punkt angelangt, an dem sogar meine Noten darunter leiden müssen. Ich stehe in fast jedem Fach 4, einfach, weil ich nichts rausbringe. Ich bekomme schon einen Adrenalinkick, wenn ich bloß darüber nachdenke, mich im Unterricht zu melden, und traue mich nicht mal, meine Lehrer irgendwas zu fragen.
    Kurzum: Ich könnte einfach so viel erreichen, wenn da nicht diese konstante Angst wäre; so, wie du es bereits angesprochen hast.

    Ich hab keine Ahnung, ob es dich überhaupt interessiert hat, aber ich wollte dich wissen lassen, dass es mehr als erleichternd ist, auch mal Blogposts über dieses Thema zu lesen, was leider viel zu selten der Fall ist. Also danke dafür an dieser Stelle.

    Liebe Grüße,
    bbllue.blogspot.de

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    1. wow, vielen vielen dank für dein kommentar, das bedeutet mir wirklich unglaublich viel, dass du dir die zeit genommen hast den text durchzulesen.
      ich kann genau verstehen was du meinst, bei mir war es damals in der schule genau so. man muss sich wirklich überwinden und teilweise musste ich mir die sätze die ich sagen wollte genau vorher zusammenbasteln, bevor ich mich melde. dementsprechend war dann auch mein abischnitt, zwar nicht mega schlecht aber hätte um längen besser sein können! ich will dir jetzt auch gar nicht versuchen, irgendwelche tipps zu geben, denn um ehrlich zu sein kann ich das auch gar nicht aber ich wünsch dir viel erfolg und alles gute, dass du das alles durchstehst und schaffst und das wirst du, denn das habe ich auch!

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  3. Wirklich schöner Post, regt auf jeden Fall zum Überlegen an:)
    Früher hatte ich auch wirklich viel Angst, alleine zur Schule zu gehen war schlimm, hatte aus Angst die ganze Zeit das Gefühl ich müsse aus Toilette. Auf Fahrradtouren müsste ich abgeholt werden. Alles lag daran dass ich etwas rundlicher war, dafür meine Schwester dass Gegenteil. Ich habe mich nie wohl gefühlt und konnte mich selber nicht akzeptieren. Auf der Weiterführendenschule ist vieles weggewachsen, bin dünner geworden. Nun fühle ich mich wirklich wohl. Auch wichtig ist es das man von anderen ein gutes Gefühl bekommt:) Ich bin schon viel selbstbewusster geworden und bin mit mir komplett zufrieden:)
    liebe Grüße, Lea♥

    http://xxleasworldxx.blogspot.de/
    https://www.instagram.com/leaxxworld/

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    1. wow, tolle geschichte! mich freut es wirklich sehr, dass du zufrieden bist und dich selbst akzeptierst, das ist gar nicht so leicht! danke für deinen kommentar :)

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